Schwer ersatzgeschwächt musste der FC Pegnitz gegen den Tabellenführer aus Michelfeld antreten. Mit Aures, Bergmann, Ehrenfels, Kuboth Christian, Nowak, Röhrich, Trassl und Wimmer musste man auf acht Spieler verzichten. Es gibt sicher Vereine, ohne jemanden zu Nahe zu treten, die aufgrund der Personalsituation das Wetter als Absagegrund hergenommen hätten. Die Buchauer waren aber heiß auf den Spitzenreiter und wollten unbedingt spielen. Der Platz befand sich außerdem in einem hervorragenden Zustand, so dass dem Derby nichts im Wege stand. Das Spiel begann mit einem Paukenschlag, den bereits nach 15 Sekunden gab es, nach einem Stockfehler in der Pegnitzer Hintermannschaft, Elfmeter für die Gäste. Spielertrainer Ringler verwandelte sicher zum 0:1. Die Schulstädter waren nicht geschockt und übernahmen sofort das Kommando. Man setzte den ASV sehr früh unter Druck, so dass diese ihr gewohntes Spiel nicht aufziehen konnten. Anstatt zu spielen mussten sie viele lange Bälle spielen, die immer wieder eine leichte Beute des FC wurden. Die Gäste zogen sich weit zurück und überließen den Hausherren die Partie. Immer wieder liefen die Pegnitzer hoch an und kamen so zu frühen Balleroberungen und auch zu guten Möglichkeiten, ohne dass man zählbares rausholen konnte. Nach einer halben Stunde war es dann aber so weit. Nach einem herrlichen langen Ball von Christopher Bickel auf den einlaufenden Dani Ziegler, schloss dieser schnell ab und ließ TW Sattler keine Chance. Die Einheimischen blieben am Drücker und drängten auf den nächsten Treffer. Der ASV kam während der gesamten ersten Halbzeit zu keiner Torchance, so dass FC-Hüter Tim Lindner ruhige erste 45 Minuten verbrachte. Mit dem für die Gäste schmeichelhaften Remis ging es in die Pause.
Nach dem Wechsel ging es ähnlich spektakulär los wie in Durchgang eins. Drei Minuten waren gespielt, da fasste sich ASV-Coach Ringler, aus gut 35 Metern, ein Herz und zog mächtig ab. Sein Geschoss konnte TW Lindner gerade noch mit dem Fuß klären, allerdings genau vor die Füße von Bauer, der keine Mühe hatte zum 1:2 zu vollenden. Wieder liefen die Hausherren einem Rückstand hinterher, doch wieder schüttelten sie sich nur kurz und übernahmen sofort wieder die Spielkontrolle. Ähnlich wie in Halbzeit eins bestimmte man das Geschehen und drückte die Michelfelder in deren Hälfte, so dass sich diese oft nur durch Befreiungsschläge befreien konnten. Es dauerte bis zur 75. Minute bis sich der ASV die ersten Chancen erspielen konnten, diese waren dann aber hochkarätig. Begünstigt wurden diese Chancen natürlich auch dadurch, dass die Hausherren ihre Deckung langsam auflösten und drei Offensivkräfte einwechselten. Die erste Chance hatte Bachmann, der sich über links durchsetzte, in den FC-16er zog, frei vor TW Lindner aber am Tor vorbeischoss. Zehn Minuten vor dem Ende war es Daniel Meier, der nach einem Konter über rechts, in eine Flanke rutschte, den Ball aber aus zwei Metern an den Pfosten setzte. Die größte Chance hatte wieder Meier als er nach einem weiten Befreiungsschlag den Ball erlief und diesen an den herausstürzenden TW Lindner vorbeilegte aber das leere Tor verfehlte. Für dieses Auslassen von klaren Torchancen wurde der Spitzenreiter dann spät bestraft. In der fünften Minute der Nachspielzeit kam FC-Kapitän Matze Kuboth im ASV-16er direkt an der Grundlinie an den Ball und wurde ohne Not von den Beinen geholt, so dass der sichere Schiedsrichter Kretschmer auf Elfmeter entschied. Christopher Bickel behielt die Nerven und verwandelte sicher zum späten Ausgleich. Kurz danach pfiff der Unparteiische ab und der FC-Jubel kannte keine Grenzen. Ein Unentschieden dass sich für die Buchauer wie ein Sieg anfühlte.
Aufgrund des Zeitpunktes des Ausgleichs war es sicher ein glücklicher Punktgewinn für den FC. Aufgrund der bärenstarken Mannschaftsleistung, in einem hervorragenden Kreisklassenspiel, aber hochverdient. Eine Niederlage wäre aufgrund des Spielverlaufs äußerst bitter gewesen. Michelfeld muss sich sicher vorwerfen lassen, dass sie es bei ihren Kontern versäumten den Deckel auf das Spiel zu machen. Hätten sie eine ihrer späten Chancen genutzt, wären sie als Sieger vom Platz gegangen.