Vor einer prächtigen Kulisse von rund 150 Zuschauern mussten die Landesliga-Frauen eine dem Spielverlauf nach mehr als unglückliche 1:2 Heimniederlage gegen die Zweitliga-Reserve des ETSV Würzburg hinnehmen. Die spielentscheidende Szene spielte sich dabei in der 68. Minute ab, als FC-Torhüterin FC-Grams von einer Würzburger Stürmerin gefoult wurde und der schwache Schiedsrichter Hans Alt zur Verwunderung aller Anwesenden auf Elfmeter entschied.
Dabei begann das Spiel für die Frauen vom Buchauer Berg mehr als vielversprechend. Durch einen wunderbar über die rechte Außenbahn herausgespielten Angriff ging man in der 10. Minute durch Conny Hühn mit 1:0 in Führung. Der Tabellenführer aus Würzburg versuchte sein Glück nahezu ausschließlich mit aus der eigenen Hälfte geschlagenen, langen Bällen auf seine gefährlichen Sturmspitzen Anna-Lena Issing und Helena Moratin und erarbeitete sich dadurch in der ersten Halbzeit nur zwei Gelegenheiten. Beide Male klärte jedoch die überragende FC-Torhüterin Franziska Grams gegen die jeweils alleine vor ihr aufgetauchte Issing. Andererseits taten sich auch die Gastgeberinnen schwer, sich gegen den Würzburger Defensiv-Verbund um die langjährige Zweitliga-Spielerin Christiane Bauer entscheidend durchzusetzen. Lediglich in der 27. Minute wurde es noch einmal brandgefährlich, als ein Kopfball von Christina Heim knapp am langen Pfosten vorbei strich.
In der zweiten Halbzeit zunächst das gleiche Bild. Die Unterfränkinnen agierten nahezu ausschließlich mit langen Bällen in die Spitze, ohne die sattelfeste Pegnitzer Hintermannschaft in Bedrängnis bringen zu können. Nur in der 59. Minute waren die Einheimischen bei einem Einwurf kurz nicht im Bilde. Diese Gelegenheit ließ sich Torjägerin Issing nicht entgehen und verwandelte zum 1:1. In der Folgezeit neutralisierten sich die beiden Teams weitgehend; eben bis zum ominösen 68. Minute. Nach einem weiteren langen Ball aus der Würzburger Abwehr klärte FC-Torhüterin Grams den Ball zur Seite und prallte dabei mit der grenzwertig nachsetzenden ETSW-Stürmerin H. Moratin zusammen. Anstatt eines fälligen Freistoßes für Pegnitz zeigte der Schiedsrichter jedoch auf den ominösen Punkt und Issing verwandelte sicher zum 1:2 für Würzburg. Die Gastgeberinnen benötigten ein paar Minuten, um sich von dem Schock zu erholen, warfen dann aber noch einmal alles in die Offensive, um den Ausgleich zu erzielen. Die Würzburgerinnen stemmten sich mit allen Mitteln gegen die Angriffsversuche und handelten sich in den Schlussminuten durch Moratin sogar noch eine Ampelkarte ein. Letztlich waren die Offensivaktionen der Buchauerinnen jedoch zu harmlos und so blieb es bis zum Schlusspfiff beim knappen Sieg der Gäste.
FC-Trainer Michael Bauerschmitt war auch einen Tag nach dem Spiel noch sichtlich angefressen: „Diese Niederlage wird uns noch lange nachhängen, weil wir gegen Würzburg in dieser Saison bereits zum zweiten Mal spielentscheidend vom Schiedsrichter benachteiligt wurden. Aber von einem Schiedsrichter, der zu so einem Spiel 15 Minuten vor Spielbeginn auftaucht und nach dem Spiel verschwindet, ohne pflichtgemäß seine Meldung abzugeben, kann wohl auch nicht mehr erwartet werden. Unabhängig davon ist Würzburg mit jetzt 52 Punkten aus 19 Spielen natürlich hochverdient meister geworden, deshalb auch Gratulation von unserer Seite.“
Am kommenden Samstag treten die FC-Frauen um 16 Uhr beim abstiegsbedrohten TSV Neudorf an. Aller Voraussicht nach wird man in der Partie auf Torhüterin Grams verzichten müssen, die sich in der Elfmeter-Szene eine Schulter-Verletzung zuzog. Hinter dem Einsatz von Martina Nögel und Christina Heim steht aufgrund von Blessuren aus dem Würzburg-Spiel ebenfalls noch ein dickes Fragezeichen.
FC Pegnitz: F. Grams; M. Lindner (60. Minute R. Held); J. Looshorn; E. Baumann; L. Wartenfelser; K. Gebhard; C. Hühn; M. Sebald; C. Heim (63. Minute S. D Bauer), S. Konieczny; M. Nögel.
Tore: 1:0 C. Hühn (6. Minute); 1:1 A.-L. Issing (59. Minute); 1:2 A.-L. Issing (68. Minute FE)