Nichts für schwache Nerven war das Derby zwischen dem FC Pegnitz und dem ASV Michelfeld aber genau solche Spiele machen den Fußball aus. Mehr kann man Fans kaum bieten. Die Zuschauer am Buchauer Berg bekamen ein extrem spannendes, umkämpftes aber vor allem auch gutes Kreisklassenspiel geboten. Beide Mannschaften gingen ersatzgeschwächt ins Derby. Bei Michelfeld fehlten die Akteure Gropp, Kohl und Meier, bei den Einheimischen Ehrenfels, Bickel, Meyer, Ziegler und Röhrer. Die ersten beiden Möglichkeiten hatten dann gleich die Gäste. In der 1. Minute landete ein Kopfball auf dem FC-Tor und nur kurz danach, konnte FC-Hüter Tim Lindner eine Direktabnahme von Wöhrl entschärfen. In Führung ging aber der FC in der 9. Minute, als Lukas „Kong“ Trassl den Ball sehenswert in den Lauf von Julian Eichenmüller verlängerte, dieser vor TW Sattler die Nerven behielt und flach einschob. Nur vier Minuten später dann die nächste kalte Dusche für den ASV. Nach einem Stockfehler in der Abwehr schnappte sich FCler Majid „Leo“ Ghahremany den Ball, vernaschte noch einen Abwehrspieler und traf zum 2:0. Die Gäste waren nur kurz geschockt und blieben weiter optisch überlegen, taten sich aber gegen aufopferungsvoll kämpfende Pegnitzer sehr schwer. In der 32. Minute konnte der ASV durch Julian Schäffner auf 2:1 verkürzen. Durchschnaufen gab es an diesem Tag am Buchauer Berg aber nicht. Das Tempo blieb hoch und der FC hatte die nächste Chance als Lukas Trassl quer legte auf Dani Stieg, dieser aber knapp über den Querbalken schoss. Zwei Minuten vor dem Pausenpfiff entschied der junge Schiedsrichter Luca Fritsch auf Strafstoß für Michelfeld den TW Tim Lindner aber stark entschärfen konnte, so dass es mit der knappen Führung für die Heimelf in die Halbzeit ging.
Nach dem Wechsel waren es weiter die Gäste die spielerisch überlegen waren und auf den Ausgleich drückten, was ihnen in der 55. Minute gelang. Wieder war es Julian Schäffner der traf. Einen Steilpass nahm er sehenswert mit und schob genauso sehenswert flach unten zum 2:2 ein. Der ASV bekam jetzt Oberwasser und das Spiel drohte zu kippen aber nur fünf Minuten nach dem Ausgleich wurden die Gäste dezimiert. Einen Zauberpass von Tim Wagner in den Lauf des bärenstarken Linksverteidigers Fabio Scholl, nahm dieser mit und steuerte auf TW Stefan Sattler zu als er kurz vor dem 16er von Fabian Ziegler gelegt wurde. Schiedsrichter Fritsch blieb nichts anderes übrig als Ziegler die Rote Karte wegen der Notbremse zu zeigen. Den Freistoß aus ca. 17 Metern zirkelte Julian Eichenmüller zwar über die Mauer aber um wenige Zentimeter am Torwinkel vorbei. Den Gästen merkte man die Unterzahl nicht an und sie versuchten weiter nach vorn zu spielen, liefen aber in der 68. Minute in einen Konter über J. Eichenmüller und Majid Ghahremany, den dieser zum 3:2 für die Buchauer vollendete. Nur zwei Minuten später hatte wieder Schäffler den Ausgleich auf dem Fuß, scheiterte aber im 1:1 an TW Lindner. Sein Nachschuss ging dann knapp am FC-Tor vorbei. Ende war am noch lange nicht. Den zweiten Elfmeter für Michelfeld im Spiel, verwandelte Spielertrainer Ringler zum 3:3. Irgendwie war aber klar dass dies noch nicht der Endstand sein würde. Kurz nach dem Ausgleich, zeigte der Schiedsrichter zum dritten Mal auf den Punkt. Diesmal aber Elfmeter für den FC, als Dani Stieg gelegt wurde. Kapitän Matthias Kuboth schnappte sich das Leder, scheiterte aber an TW Sattler, so dass es beim 3:3 blieb. Anfreunden mit dem Remis wollte sich aber keine der beiden Mannschaften. Vor allem über den starken Julian Schäffner waren die Gäste immer wieder gefährlich, konnten aber nicht mehr treffen. Stattdessen gab es auf der anderen Seite den vierten Strafstoß des Spiels, nachdem wieder Dani Stieg an der Grundlinie beim Flanken gelegt wurde. FC-Neuzugang Patrick Ebenhöch behielt die Nerven und traf in der 91. Minute zum umjubelten 4:3. Schluss in dem tollen Spiel war immer noch nicht. In der letzten Minute lief Julian Eichenmüller bei einem Konter allein auf TW Sattler zu, schob den Ball aber knapp am rechten Pfosten vorbei. Weh tat dies dem FC aber nicht mehr, da der Unparteiische direkt danach abpfiff.
In einem „verrückten“ Spiel mit vier Elfmetern behielt der FC glücklich aber definitiv nicht unverdient die Oberhand. Vor allem weil die Einheimischen um jeden Meter Boden kämpften und dem Favoriten damit niederringen konnten.