FC Stern München – FC Pegnitz: 3:1
Die staubedingt verspätete Ankunft am Spielort erst eine dreiviertel Stunde vor Spielbeginn mag einer der Faktoren gewesen sein, warum die Bayernliga-Mannschaft des FC Pegnitz beim Tabellen-Nachbarn FC Stern München verdient mit 3:1 den Kürzeren zog, aber es war nicht der Einzige.
Dabei fanden die Pegnitzerinnen nach einem verkürzten Aufwärmprogramm gegen laufstarke und aggressiv spielende Gastgeberinnen gut ins Spiel und hatten durch Johanna Kiefhaber in der 16. Minute sogar die erste nennenswerte Torchance, jedoch strich ihr Schuss knapp am langen Eck vorbei. Mit zunehmender Spieldauer erspielten sich die Gastgeberinnen mit ihrer wieselflinken Sturmführerin Emma Hult jedoch mehr Spielanteile und gingen in der 22. Minuten in Führung, als Hult frei vor Nadine Großpietsch zunächst an der FC-Torhüterin scheiterte, aber die im Gegensatz zur FC-Abwehr nachrückende Tamara Schneider den Ball im Nachschuss nur noch einzuschieben brauchte. In der Folgezeit bestimmte Stern das Spielgeschehen und die Gäste konnten sich nur dann in Szene setzten, wenn ihnen der Pass in die Schnittstelle der Abwehr gelang. Einer davon hätte in der 32. Minute beinahe zum Ausgleich geführt, allerdings ging der Schuss von Christina Heim nach Flanke von Kiefhaber über das Stern-Tor. In der 43. Minute war es dann aber so weit. Jessica Greiner hatte FC-Kapitänin Conny Hühn mit einem sehenswerten Pass gegen die weit aufgerückte Stern-Abwehr auf die Reise geschickt und die FC-Torjägerin ließ sich die Chance zum 1:1 nicht entgehen.
Wer weiß, wie das Spiel ausgegangen wäre, wenn die FClerinnen in der 47. Minute die erste nennenswerte Gelegenheit in Halbzeit zwei im Tor untergebracht hätten, jedoch scheiterten sowohl Hühn als auch Kiefhaber an der vielbeinigen Abwehr der Gastgeberinnen oder der Stern-Torfrau. In der 54. Minute dann der erste Aufreger im FC-Strafraum. Deborah Bauer hatte nach einem Konter mit einem fairen Tackling den Ball erobert und Schiedsrichter Stefan Gomm entschied mit einer von mehreren Fehlentscheidungen der in der zweiten Halbzeit zum Entsetzen der Gäste auf Strafstoß. Dass es beim Spielstand blieb, war dem schwach getretenen Elfmeter von Hult zu verdanken, die an der überragend reagierenden Großpietsch scheiterte. Die Gäste konnten aus der Aktion jedoch keinen Vorteil ziehen und ließen sich von den nun mitunter lange Zeit ungestraft grenzwertig einsteigenden Gastgeberinnen den Schneid abkaufen. Der Führungstreffer für Stern durch die beste Spielerin auf dem Platz Hulm in der 70. Minute war sehenswert herausgespielt, nach einem feinen Doppelpass ließ sie sich die Chance frei vor Großpietsch dieses Mal nicht entgehen. In der letzten Viertelstunde mobilisierten die Gäste noch einmal alle Kräfte und versuchten den Ausgleich zu erzielen. Mehr als ein verweigerter klarer Handelfmeter nach einem Eckball sprang jedoch nicht heraus und mit einem weiteren erstklassig herausgespielten Konter-Treffer von Kantar in der 85. Minute war das Spiel entschieden.
FC Trainer Michael Bauerschmitt zeigte sich nach dem Spiel kritisch: „ Der Sieg für Stern geht in Ordnung, weil wir uns den Schneid abkaufen haben lassen. Meine Mannschaft hat zwar den Willen gezeigt, jedoch waren wir in der Breite zu weit von unserem Leistungsmaximum weg, um hier etwas mitnehmen zu können. In Puncto Teamgeist habe ich andere Vorstellungen als das, was einige Spielerinnen in meinem Team heute gezeigt haben. Ich kann nur hoffen, dass wir in den kommenden Wochen nicht wieder 5 Ausfälle verkraften müssen. Dann werde ich darauf konsequent reagieren.“ mb.

FC Pegnitz: Großpietsch, Lindner (83. Krause), Looshorn, Baumann, Bauer, Hühn, Sebald, Cieslik (75. Neubauer), Heim, Kiefhaber, Greiner.
FC Stern München: Maahs, Scherber, Kux, Maß, Sekiraqa, Schneider (89. Kristöfl), Hult (88. Baumgartner), Schleupner, Alisch, Kantar, Ney (56. Heuß).
Tore: 1:0 Schneider (21.); 1:1 Hühn (43.); 2:1 Hult (69.); 3:1 Kantar (85.)